Mut zur Lücke – per Fahrrad durch Bangkok
“Mut zur Lücke!” – das war unser Erfolgsrezept, mit dem wir per Fahrrad die Millionen-Metropole Bangkok auf eigene Faust erkundet haben (#BangkokThailand).
Das Schlimmste erwartet…
Im Internet kursieren beängstigende Beschreibungen von den chaotischen Verkehrsverhältnissen in dieser Stadt. Erfahrungsberichte von Freunden und anderen Reisebekanntschaften taten ihr übriges, dass Ute einen riesigen „Bammel“ davor hatte, überhaupt mit dem Fahrrad nach Bangkok hinein zu fahren.
Doch die Stadt muss wohl noch gebaut werden, vor der Eddy kapituliert. Der ursprüngliche Notfallplan, den Bus oder die Bahn bis zur Innenstadt zu nehmen, kam nicht zum Einsatz.
Selbst ausprobiert…
Als „gelernte Großstädter“ sind wir von Berlin schon einigen Verkehr gewöhnt. Die Kombination mit Staub, Hitze, Gestank, Lärm und Tausenden von Mopeds war uns allerdings neu. Doch dafür haben sich andere Regeln bewährt, die wir in den letzten 6 Monaten als Radfahrer im Straßenverkehr von Südostasien gelernt hatten: „Never stop a running system“. Das gilt nicht nur bei Computern, sondern auch für die dicken Verkehrsflüsse in diesen dicht besiedelten Ländern Asiens. Wir haben es einfach den unzähligen Mopedfahrern gleich gemacht: immer mit dem Verkehr mit schwimmen, langsam und berechenbar für alle anderen in die gewünschte Richtung steuern und dann tut sich auf einmal die nötige Lücke auf. Selbst Fahrten entgegengesetzt der Einbahnstraße oder quer zur Fahrbahn sind so kein Problem.
Nur nicht dabei stehen blieben! Ute musste sich diesen Grundsatz ständig wie ein Mantra vor sich her murmeln. Das hat geholfen, die nötige Ruhe und Übersicht zu bekommen.
Dicke Stau’s waren uns sogar am liebsten. Als Radfahrer fanden wir darin eine Menge nutzbarer Lücken. Wir kamen prima voran, während all die Autos und Busse geduldig warten mussten.
Das beste bekommen…
Aufgrund unserer Erfahrungen aus Malaysia’s Hauptstadt Kuala Lumpur waren wir im Vorfeld etwas unsicher, auch wirklich jedes unserer Ziele in Bangkok mit dem Fahrrad erreichen zu können. Damals hatten uns in Kuala Lumpur die vielen Autobahnen quer durch die Stadt und die abgezäunten Wohngebiete einen Strich durch die Pläne gemacht und wir mussten das Fahrrad stehen lassen (Gefährliche Anreise – EURO2016 Hauptquartier).
Das ist in Bangkok anders. Hier gibt es immer Alternativen abseits der großen Straßen. Unsere Touren durch kleine Gassen und abgelegene Wege fühlten sich richtig abenteuerlich an. Wir haben die Stadt auf eigene Faust von ganz vielen Seiten kennengelernt. Das kann keine organisierte Stadtrundfahrt bieten.
Großes Lob aussprechen…
An dieser Stelle möchten wir die Autofahrer in Bangkok und Thailand generell einmal loben. Gegenüber uns Radfahrern haben wir sie fast immer als sehr rücksichtsvoll erlebt. An den Rand drängeln und andere Schikanen sind zum Glück ausgeblieben. Wir bekamen manchmal sogar den Eindruck, Autofahrer haben mehr Respekt vor Radfahrern als umgekehrt. Wenn man rechtzeitig und deutlich anzeigt, was man vorhat und wohin man fahren möchte, bekommt man als Radfahrer auch freie Fahrt.
Appetit machen…
Vielleicht haben wir dem ein oder anderen Lust gemacht, selbst dieses Experiment “Mut zur Lücke – per Fahrrad durch Bangkok” auszuprobieren. Nur zu! Ihr braucht dazu nicht selbst euren Drahtesel von zuhause mitzubringen. Es gibt gute Möglichkeiten im Zentrum der Stadt, sich ein Fahrrad auszuleihen oder an geführten Radtouren durch Bangkok teilzunehmen.
Spontane Bekanntschaften mit den Bewohnern von Bangkok sind dann nicht ausgeschlossen.
Live is Life…
Seht selbst…
Fazit ziehen…
Nach einer Woche kreuz und quer mit dem Fahrrad durch Bangkok können wir folgendes Fazit ziehen:
Die Angst vor den chaotischen Verkehrsverhältnissen in Bangkok ist uns genommen. Man kommt mit dem Fahrrad überall schnell und sicher hin. Keine Abhängigkeit von irgendwelchen Fahrplänen der öffentlichen Verkehrsmittel, kein Feilschen mit Taxi-Fahrern um den Fahrpreis. Dafür sollte man nur etwas Lärm- und Hitze-resistent sein. Dann ist das Fahrrad eines der schnellsten und unabhängigsten Fortbewegungsmethoden zu jeder Tages- oder Nachtzeit.
#BangkokByBike #Thailand #FahrradBangkok
3 Gedanken zu “Mut zur Lücke! Per Fahrrad durch Bangkok”
Ja, Six-Travel! – Und wie immer ein schönes Filmchen! Da habt Ihr Euch ja gut und klug durchgeschlängelt in diesem Chaos. Und eine Fahrt am Kanal ist doch immer wieder schön…..
Liebe Grüße von Gertrud
Schönes Großstadt-Abenteuer.