Radfahren an der Ostküste von Malaysia ist etwas für Genießer. Zu diesem Schluss sind wir gekommen, nachdem wir zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres durch Malaysia geradelt sind. Diesmal ging es entlang der gesamten Ostküste von Malaysia zwischen Singapur und Thailand. Nach dieser Tour können wir nun die Ostküste von Malaysia mit der Westküste aus der ersten Reise wunderbar vergleichen.
Unsere Routen an der West- und Ostküste von Malaysia
West- und Ostküste von Malaysia – ein kurzer Vergleich
An der Ostküste
Die Höhepunkte an der Ostküste von Malaysia liegen in den endlosen, traumhaften Stränden und vorgelagerten Inseln. Das Land ist hier recht dünn besiedelt. Die Leute in den Ortschaften und Städtchen strahlen eine freundliche Ruhe und Entspanntheit aus. Die meisten Leute sind hier muslimische Einwohner.
Für uns als Radfahrer gab es ausreichend Freiraum auf den Straßen. Autobahnen konnten wir prima umgehen. Große Steigungen oder schlechtes Gelände brauchten wir kaum bewältigen.
Rückblick auf die Westküste
Die Westküste von Malaysia hatten wir damals ganz anders erlebt. Ein bunter Mix aus Nationalitäten und Religionen erwartete uns besonders in den Weltkulturerbe-Städten Georgetown und Melaka, sowie natürlich in der Hauptstadt Kuala Lumpur. Dort war ziemlich viel Trubel los. Den gleichen Eindruck hatten wir auch auf den Fernverkehrsstraßen, denen wir leider nicht immer ausweichen konnten. Besonders extrem hatte es uns in Kuala Lumpur erwischt, wo wir auch auf der Autobahn radeln mussten (#Westküste von Malaysia per Fahrrad).
Einfacher Einlass per Boot
Wir können den entspannten Grenzübergang mit einem Boot von Singapur nach Malaysia nur empfehlen. Ein kleiner Kutter brachte uns innerhalb einer Stunde von Changi Point (Singapur) an den südlichsten Zipfel von Malaysia. (#Singapur – das Paradies für Radfahrer). Wir 5 Boots-Passagiere waren dann die einzigen Reisenden, die an diesem Tag den Grenzübergang in Pengerang benutzten (#Pengerang) .
Ein bockiger Computer, der unsere Pässe einfach nicht scannen wollte, war das größte Hindernis bei der Einreise. Als der Grenzbeamte endlich den Rechner überzeugen konnte, unsere Ausweise “anzuschauen”, hatten wir wieder kostenlosen Eintritt für die nächsten 90 Tage. Ach, warum sind nicht alle Grenzübergänge so einfach wie in Malaysia?
Einsame Küstenstraßen und ein breiter Highway
Aus Radfahrer-Sicht ist die Ostküste von Malaysia einfach perfekt. Die südliche Küstenstraße bis Tanjung Leman hatten wir fast für uns alleine (#Tanjung Leman). Es erschloss sich uns zwar nicht, warum man in dieser einsamen Gegend von Palmen-Plantagen eine so großzügige Straße brauchte, aber es radelte sich einfach toll darauf.
Auf dem Weg nach Norden stießen wir nach etwa 150 km auf den großen Highway 3 und damit auch in stärker befahrene Regionen. Trotzdem blieb das Radfahren weiterhin recht angenehm. Die Fernverkehrsstraßen in Malaysia haben meist einen breiten Randstreifen für Zweiräder. So auch dieser Highway. Noch dazu ist an der Ostküste von Malaysia deutlich weniger Betrieb auf den Straßen als an der Westküste.
Der Küsten-Highway 3 blieb bis Kuala Terengganu meist unsere Strecke. Hier haben wir die ersten 5.000 km auf unserer Radtour durch Südostasien geschafft. Für das nördlichste Stück nach Kota Bharu gab es dann wieder Alternativ-Routen direkt am Meer entlang und mit wunderschönen Ausblicken auf die Küste.
Strände ohne Ende
Es gibt wunderschöne endlose Strände entlang der gesamten Ostküste von Malaysia. Wegen der Regenzeit hatten die meisten Resorts schon geschlossen. Wir waren oft genug die einzigen am Meer. Herrlich!
Besonders schön war ein einsames Strandhaus bei Marang, südlich von Kuala Terengganu (#Marang). Jetzt, außerhalb der Saison, hatten wir das ganze Haus mit den 6 Zimmern für uns alleine – und den Strand dahinter ebenfalls.
Einmal unter freiem Himmel…
An der “Tanjung Balau Public Beach” nahe Benut fanden wir die einzige Möglichkeit, einmal im Freien zu schlafen (#Tanjung Balau Beach). Camping ist leider wenig verbreitet in Südostasien.
Der Strand war frei zugänglich und mit öffentlichen Duschen ausgestattet – also ideal zum Zelten. Entlang des Strandes standen kleine steinerne Pavillons als Picknick-Plätze. Diese eigneten sich ebenfalls hervorragend als Schlafplatz für die Nacht. Tatsächlich wurde einer davon bei Sonnenuntergang frei.
Das Zelt brauchten wir hier gar nicht aufzubauen. Am Haken in der Decke vom Pavillon konnten wir wunderbar unser Moskitonetz befestigen. Dann kamen unsere Plastetüten als Unterlage, die Isomatten oben drauf und unser Seidenschlafsack – fertig war das Himmelbett. Danach ging es zum erfrischenden Bad ins Meer. Leider hat es danach nicht mehr geklappt, dass wir beide das Salz auf der Haut losgeworden sind. Zum Duschen mussten wir nacheinander los, damit einer von uns bei den Sachen bleibt. Ute war die Glückliche, die zuerst gehen durfte. Und danach wurden die sanitären Einrichtungen geschossen. Es war 19 Uhr. Pech für Eddy . Er stand indessen mit dem kratzigen Salzwasser auf der Haut nur in Badehose bekleidet auf der Wiese. Es war die beste Zeit für Blut-durstige Mücken. Was dann passierte, kann man sich gut denken. Neben dem ebenfalls belegten Nachbar-Pavillon wurde gerade ein Feuerchen mit viel Rauch entzündet, wahrscheinlich um dort die Mücken zu verscheuchen.
Am nächsten Morgen wurde das ganze Ausmaß der Mücken-Attacke sichtbar. Um beide Knöchel hatte Eddy gut und gerne 30 Mückenstiche. Oh, wie diese juckten! Was tut man nicht alles, um draußen unter freiem Himmel zu schlafen.
Die Regenzeit hat uns erwischt
Irgendwo musste uns die Regenzeit auf unserer einjährigen Radtour durch Südostasien erwischen. Die erste Bekanntschaft mit der Regenzeit machten wir hier an der Ostküste von Malaysia. Trotzdem hatte der Wettergott oft genug Erbarmen mit uns als Radfahrer. Er ließ den Wolkenbruch erst starten, nachdem wir eine Bleibe für die Nacht gefunden hatten. Dann war es nur eine Sache von Minuten, bevor der peitschende Regen einsetzte und wir das ganze Naturschauspiel vom Fenster unserer Unterkunft aus bestaunen konnten.
Malaysia’s vorgelagerte Inseln – ohne uns
Entlang der Ostküste von Malaysia gibt es mehrere vorgelagerte Inseln, die als Strand-, Tauch- und Schnorchelparadies angepriesen werden. Tioman, Kapas, Perhentian – all diese Inseln mussten wir leider links liegen lassen. In der Regenzeit ist das Meer nun ziemlich aufgewühlt. Dadurch ist das Wasser stark eingetrübt und für Schnorcheln und Tauchen schlechte Sicht unter Wasser. Dazu soll die Strömung sehr stark sein. Uns reichte schon allein ein Blick auf die meistens unruhige Wasseroberfläche.
Der offizielle Fährverkehr war schon eingestellt. Trotzdem fuhren nach wie vor kleine Boote zu den Inseln und wurden wie Nussschalen von den Wellen hin und her geschaukelt. Das ist ganz und gar nicht Ute’s Ding. Deshalb haben wir die Insel-Paradiese alle ausgelassen.
Als ein Fischermann anbot uns auf die Perhentian-Inseln hinüber zu bringen, wären wir beinahe doch noch schwach geworden. Ute hatte sich am Vortag beim Fahrradsturz das Knie und den Ellenbogen blutig geschlagen. Baden im Salzwasser war daher nicht so vorteilhaft. Das gab den endgültigen Ausschlag, lieber auf dem Festland zu bleiben. Keine halbe Stunde nach dem Treffen mit dem Fischermann ging dann ein mächtiges Gewitter mit Blitz und Donner los. Beinahe wären wir zu dem Zeitpunkt auf dem Meer gewesen.
Die kleinen Schätze der Ostküste
Es waren viele kleine Dinge, die uns an der Ostküste von Malaysia zu kurzen Stopps animiert haben.
Die Schattenseiten
Das Problem mit dem Müll ließ uns leider auch an der Ostküste von Malaysia nicht los. An einsamen Landstraßen haben wir inmitten herrlicher Landschaften solche wilden Deponien gesehen.
Auch an einigen Strandabschnitten stießen wir auf leere Plastikflaschen und diversen anderen Müll, den jemand achtlos hingeworfen oder die Meeresströmung angespült hatte. Leider macht an den öffentlichen Stränden niemand sauber.
Die Sache mit der Kokosnuss
Eddy wurde in die an der Ostküste verbreitete Technik eingeweiht, eine Kokosnuss zu öffnen. Die Früchte liegen hier oft genug auf dem Boden herum. Ohne “großes Gerät” ist das Öffnen eine recht mühselige Arbeit. Doch mit diesem geht es kinderleicht, wie man hier sieht:
Danach hatten wir für die nächsten 3 Tage reichlich Kokosfleisch zu kauen.
Im Surfer-Paradies Cherating adoptiert
Freunde an der Westküste Malaysias
Neue Freunde an Malaysias Ostküste
Nun kamen wir in Cherating an und wurden prompt ein drittes Mal auf liebevolle Art von einem Malaysier „adoptiert“, und zwar von Hayum. Er ist der Besitzer des großzügig angelegten Resorts „Tanjung Inn”.
Hayum zeigte uns einen gerade neu erbauten Zelt-Komplex auf dem Gelände. Wir wurden für die nächsten 3 Tage seine allerersten Gäste in diesen gemütlichen Großzelten.
Hayum hat mit dem neuen Zelt-Komplex seinen Traum erfüllt, auch etwas für Gäste mit schmalem Geldbeutel zu tun. Der Trend ringsherum geht eher dahin, dass die Budget-Unterkünfte immer mehr von neuen und teuren Resorts verdrängt werden. Die Zelte für zwei Personen sind riesig und unheimlich praktisch eingerichtet. Strom, Wasser, Moskitonetze, dicke Matratzen, Kleiderständer… An alles ist gedacht. Die Podeste, auf dem sie errichtet sind, schützen super vor Regen und dem Sand. Und darunter kann man wunderbar ein Surfbrett deponieren.
Liebevoll sind die Zelte um einen künstlichen Teich mit Wasserfall angeordnet. Von unserer Terrasse konnten wir einen 1m langen Waran beobachten, wie er gerade durch das Wasser schwamm. Des Nachts wird das Gelände romantisch angestrahlt.
Cherating ist ein entspannter Ort am Meer. Für Wellenreiter ist er der Spot Nummer 1 in Malaysia. Die Saison dafür sollte in 2 Wochen beginnen und dann geht in dem verschlafenen Ort “die Post ab”. Wir waren also noch zur richtigen Zeit hier, um die “Ruhe vor dem Sturm” zu genießen.
Es fiel uns unheimlich schwer, Hayum “tschüss” zu sagen. Man, was hatten wir in den 3 Tagen viel zusammen gelacht!
Ein Wiedersehen mit Koh
Wir mussten einfach weiter, um unsere Freundin Koh wieder zu sehen. Sie hatte dienstlich in Kuala Terrenganu zu tun, wo wir uns verabredeten.
Da sie die Stadt von ihrer Reisetätigkeit ganz gut kannte, führte sie uns zielsicher zu den leckersten Lokalen. Das ist an einem Freitag Abend gar nicht so einfach. Die muslimisch geführte Restaurants haben an diesem Tag nämlich geschlossen.
Kota Bharu – beinahe nur ein Schritt nach Thailand
Wir waren aus drei Gründen bis in die nördlichste Ecke von Malaysia geradelt:
1. Eddy fährt gerne einen Weg bis ganz ans Ende.
2. In Kota Bharu kann man sehr unkompliziert ein 60-Tage-Visum für Thailand bekommen.
3. Hier wollten wir die Grenze nach Thailand überschreiten.
Schon am nächsten Morgen konnte wir das Visum auf dem Thailändischen Konsulat in Kota Bharu abholen.
Bezogen auf Punkt 3, den Grenzübertritt nach Thailand, haben wir in Kota Bharu unseren Plan spontan geändert. Doch das ist eine andere Geschichte…
Unsere Unterkünfte entlang der Ostküste von Malaysia
Im Süden ist das Angebot an Unterkünften etwas dürftig. Lediglich in größeren Städten hatten wir eine größere Auswahl und kleinere Preise. Je weiter es nordwärts geht, desto zahlreicher wurden die Unterkünfte.
Ramunia Beach
Ramunia Beach Resort (#Ramunia Beach Resort in Google Maps)
Bungalow-Zimmer mit Klimaanlage, WC und Dusche
60 MYR (12,75€)
Kampung Teluk Jeri
Hotel Temalah (#Hotel Temalah in Google Maps)
Doppelzimmer mit Klimaanlage, WC und Dusche
80 MYR (17€)
Mersing
Embassy Hotel (#Embassy Hotel in Google Maps)
Doppelzimmer mit Klimaanlage, WC und Dusche
55 MYR (11,70€)
Endau
Hotel Li Wah (#Hotel Li Wah in Google Maps)
Doppelzimmer mit Ventilator, Gemeinschafts-Bad
25 MYR (5,30€)
[prisna-wp-translate-dont-translate]Pekan[/prisna-wp-translate-dont-translate]
Corridor Hotel (#Corridor Hotel in Google Maps)
Doppelzimmer mit Klimaanlage, Gemeinschafts-Bad
50 MYR (10,60€)
Pahang (Kuantan)
Onederland Homestay (#Onederland Homestay in Google Maps)
Doppelzimmer mit Klimaanlage, Gemeinschafts-Bad, Küchennutzung
50 MYR (10,60€)
Cherating
Tanjung Inn Resort Zelt-Complex(#Tanjung Inn Resort in Google Maps)
Safari-Zelt für 2 Personen mit Ventilator, Gemeinschafts-Bad, Frühstück
60 MYR (12,75€)
Dungun
Anggun Beach Guest House (#Anggun Beach Guest House in Google Maps)
Doppelzimmer mit Klimaanlage, WC und Dusche
85 MYR (18,05€)
Rantau Abang
Dahimah’s Guest House (#Dahimah’s Guest House in Google Maps)
Doppelzimmer mit Ventilator, WC und Dusche
30 MYR (6,40€)
Marang
Strandhaus Sunrise Elements (#Sunrise Elements in Google Maps)
Doppelzimmer mit Ventilator und Gemeinschafts-Bad, Küchennutzung
60 MYR (12,75€)
Kuala Terengganu
Hotel Sri Tanjung (#Hotel Sri Tanjung in Google Maps)
Doppelzimmer mit Ventilator, Gemeinschafts-Bad
40 MYR (8,50€)
Kuala Besut
Terminal Hotel (#Terminal Hotel in Google Maps)
Doppelzimmer mit Klimaanlage, WC und Dusche,
60 MYR (10,75€)
Kota Bharu
Top Travellers Inn (#Top Travellers Inn in Google Maps)
Doppelzimmer mit Klimaanlage, WC und Dusche
60 MYR (12,75€)
5 Gedanken zu “Ostküste von Malaysia. Radfahren für Genießer”
Hallo Weltenbummler!!!!!!!!!!!!!!
Wir haben wieder ,wie immer,euren neusten Blog gelesen und es freut uns wie Ihr die Zeit genießt. Nun seid Ihr ja bald wieder in Deutschland und wir hoffen auf ein glückliches Wiedersehen. Wir hatten diese Woche “Urlaub” im Osten. Viele Bekannte durften sich über einen Besuch von uns freuen. Den Rest der Woche wollen wir was für unsere Lodge tun um danach in wieder in dem verdammten steuerzahlenden Alltag zu verschwinden. Bleibt gesund bis bald Eure Freunde Petra und Thomas.
Hallo, Ihr Beiden Utchen und Eddy,
soeben ist unser Gruß weg gerutscht- deshalb nur kurz ein dickes Dankeschön für die ” Bilder aus dem Märchenland”.
Euer Lebenstraum ist aufgegangen und wird Euch stets begleiten.
Eine gute weitere Reise bis zum Wiedersehen;
wir freuen uns auf Euch!
Liebe Grüße aus dem Berliner Norden Eure Mama Annette und Karl-Heinz
Vielen Dank, wir freuen uns auch schon sehr euch wiederzusehen. 🙂
Really like your blog, look forward to reading all of it when we get back to Canada. We are in Kanchanaburi, The Bridge Over River Kwai for three days, then train to Bangkok and fly to Seoul. Live Love Laugh Ride, Repeat.
Thank you Ralf and Jacky. There is really not much time to read all the interesting blogs during riding the bikes.
Enjoy your ride in South Korea on the longest bicycle track of the world. 🙂
Ute & Eddy