Singapure Fahrradparadies

Singapur – das Paradies für Radfahrer

In Singapur haben wir das “Paradies für Radfahrer“ entdeckt (#Singapur). Auf Entdeckungstour durch Singapur
Nach unseren Erfahrungen mit den chaotischen Verkehrsverhältnissen in indonesischen Großstädten konnten wir das kaum hoffen und glauben. Wir ließen uns jedoch gerne so angenehm überraschen. Wie es mit einem Paradies nun mal ist, kommt man dort nur schwer hinein – jedenfalls mit dem Fahrrad! Es ist schon kurios: hat man diese Hürde erst einmal genommen, dann scheint die Stadt genau auf dieses Fortbewegungsmittel ausgelegt zu sein. Doch schön der Reihe nach…

Die verbotene Einreise mit dem Fahrrad nach Singapur

Gerade angekommen
Gerade angekommen und noch sorglos

Sorglose und unkomplizierte Ankunft

Wir sind mit dem Flugzeug angekommen. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Leider haben die Erbauer des Internationalen Flughafens einfach die Verkehrsanbindung für das Fahrrad vergessen. Jetzt wissen wir, dass die Fahrt vom Flughafen in die Stadt mit dem Fahrrad verboten ist.

Polizeistopp am Flughafen
Polizeistopp am Flughafen

Polizeistopp nach 100m

Wir hatten kaum die ersten 100m außerhalb des Flughafengebäudes zurückgelegt, als ein Polizist uns schon stoppte. Er wollte wissen, was wir hier machen. Der Expressway, die einzige Straße in die Stadt, sei für Radfahrer gesperrt. Auf unsere Frage hin, wie wir dann mit den Fahrrädern von hier weg kommen, gab er uns zuerst den Tipp zu einer Taxi-Fahrt.

Unser "weniges" Gepäck
Unser “weniges” Gepäck

Einreise-Alternativen?

Das Taxi möchten wir sehen, das uns zusammen mit  2 Fahrrädern, 8 Packtaschen und 2 Lenkertaschen mitnimmt. Das konnte der Polizist verstehen. Auch die Möglichkeit per Metro funktioniert nicht. Man darf die Metro nur mit einem zerlegten und verpackten Rad benutzen.

Montage der Räder am Flughafen
Montage der Räder am Flughafen

No way!

Hey! Wir hatten gerade 3 Stunden damit zugebracht, die Fahrräder und Gepäckstücke nach dem Flug wieder in den benutzbaren Zustand zurückzuführen. „No way“, das wir dies gleich wieder rückgängig machen. Außerdem, wie soll man das ganze Gepäck ohne Fahrrad transportieren?
Der recht kooperative Polizist verstand unser Problem, telefonierte eine Weile herum und beriet sich mit Eddy, ob es nicht doch einen Ausweg ohne den Expressway gäbe. Leider nicht.

Einzige Lösung: Risiko

Wir entschieden uns, das Risiko auf uns zu nehmen, von der richtigen Highway-Polizei aufgegriffen und bestraft zu werden. Der Polizist nickte nur zu unserem Plan und düste davon. Einige Kilometer später sahen wir ihn am linken Fahrbahnrand des Expressway. Er guckte demonstrativ weg, als wir ihn passierten. Dafür haben wir bei den heran rasenden Autos ein Hupkonzert verursacht, als wir an der ersten Ausfahrt über zwei Autobahnspuren zur Mitte queren mussten. Das war die heikelste Stelle.
Wenige Kilometer später war es dann geschafft und wir konnten den Expressway an der zweiten Ausfahrt verlassen. Diese führte zwar zu einer staubigen, stark befahrene Schnellstraße, doch aus der „illegalen Zone“ heraus. Glück gehabt!

Willkommen im Fahrrad-Paradies von Singapur

Service Point für Radfahrer
Service Point für Radfahrer

So erreichten wir schließlich den „East Coast Way“ – das Paradies für Radfahrer. Die ganze Ostküste bis zum Zentrum ist von einem einzigen wunderschönen Parkgelände gesäumt, das mit Radfahr- und Fußgängerwegen durchzogen ist. Dazu der herrliche Blick aufs Meer. Gleich zu Beginn überraschte uns ein Servicepunkt, an dem diverse Werkzeuge und auch ein Luftschlauch hingen. Ab hier wird scheinbar an alles gedacht, was das Radfahrer-Herz begehrt. Fast alles. Das Ansatzstück vom  Luftschlauch funktioniert leider nicht mit unseren Autoventilen.

Radwege im East Coast Park
Radwege im East Coast Park

Es war Wochenende und reichlich Radfahrer und Jogger unterwegs. Die Wege sind hier dafür großzügig und mehrspurig angelegt und bieten ausreichend Platz für alle.
Auch außerhalb des Küstenparks gab es zu unserer Überraschung überall Fahrradwege, abseits vom Autoverkehr und Lärm. Die Brücken über die Stadtautobahnen hatten nicht nur Treppenaufgänge, sondern auch Rampen für die Zweiräder. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie wir z.B. aus Bangkok und Kuala Lumpur wissen.

Auf Entdeckungsreise per Fahrrad durch Singapur

Immer wieder Fotopausen
Immer wieder Fotopausen

Unser Hotel lag im Stadtteil Geylang, nur 30 Fahrrad-Minuten vom Zentrum entfernt – wenn man nicht an jeder Biegung zum Fotografieren anhält. Während unseres 3-tägigen Aufenthaltes haben wir immer neue Fahrradwege und ruhige Nebenstraßen ins Zentrum gefunden.

Rennasphalt für Radfahrer - aber bitte langsam!
Renn-Asphalt für Radfahrer – aber bitte langsam!

Die Wege sind so gut ausgebaut, dass auch Radfahrer an die Einhaltung einer angemessenen Geschwindigkeit erinnert werden müssen.

Picknick im Park ist sehr beliebt
Picknick im Park ist sehr beliebt

An der Wasserfront entlang ist es natürlich am schönsten. Die Bewohner von Singapur sehen das genauso. Wir haben in den Parks zahlreiche Picknick-Gesellschaften angetroffen – und kein Häufchen herumliegenden Müll!
Die vielen tropischen Bäume in den Parks bieten oft angenehmen Schatten beim Radeln.

Viele Sehenswürdigkeiten kann man auf diese Art völlig stressfrei entdecken, wie die Marina Bay Front, den Financial District, Chinatown, Colonial District sowie Littel India.



Singapur River

Entlang des Singapore River
Entlang des Singapore River

Interessant war ebenfalls die Tour entlang des Singapore River. Die Radwege führen meist auf beiden Seiten des Flusses durch Parkanlagen und Luxus-Wohnsiedlungen. Nach etwa 6 km verschwindet dann der Fluss irgendwo im Untergrund – ein guter Ort um umzudrehen.

Singapur bei Nacht

Eine Radtour bei Nacht durch die Stadt können wir ebenfalls nur empfehlen. Wir konnten uns kaum satt sehen an den verschiedenen beleuchteten Gebäuden. Und der Verkehr auf der Straße ist dann ziemlich beruhigt. Die meisten Leute scheinen hier frühzeitig ins Bett zu gehen.

Gardens by the Bay – eine tolle Reizüberflutung

Fernblick auf Gardens by the Bay
Fernblick auf Gardens by the Bay

„Gardens by the Bay“ im Süden der Stadt ist für uns das größte Highlight von Singapur. Schon von weitem muss man einfach ständig anhalten und die Skyline fotografieren. Die Bauwerke sind wirklich einzigartig.
Eddy hat  den Tag als eine “tolle Reizüberflutung” bezeichnet.

Radeln ist sehr beliebt bei jung und altIn den Parkanlagen dürfen weder Autos noch Mopeds fahren. Wer keine Lust hat, sich bei der Hitze die Füße platt zu laufen, wird mit dem Fahrrad viel mehr Spaß haben.

Die Hallen von [prisna-wp-translate-dont-translate]Gardens by the Bay[/prisna-wp-translate-dont-translate]

[prisna-wp-translate-dont-translate]Flower Dome[/prisna-wp-translate-dont-translate]

Natürlich bestaunten wir die beiden Hallen „Flower Dome“ und „Cloud Forest“ von den [prisna-wp-translate-dont-translate]Gardens by the Bay[/prisna-wp-translate-dont-translate]. Im “Flower Dome” sind Blumen und Pflanzen aus aller Welt. Sogar riesige Baobab-Bäume. Dazwischen verstecken sich dekorative Kunstobjekte aus Naturmaterialien, passend zu den Vegetationszonen.

[prisna-wp-translate-dont-translate]Cloud Forest[/prisna-wp-translate-dont-translate]

Im “Cloud Forest” ist ein tropischer Regenwald in Miniaturformat nachgebildet worden. In der Mitte der Halle steht ein gigantischer künstlicher Felsen von etwa 30m Höhe, der völlig mit blühenden und rankenden Pflanzen zugewachsen ist. Wasserfälle rauschen davon  in die Tiefe. Zwischendurch wird immer wieder Sprühnebel in der Halle verteilt, wie ein sanfter tropischer Regen. Alles wirkt wie im echten Regenwald. Einige frei schwebende Brücken winden sich um den Felsen in verschiedensten Höhen. Jede Höhe hat ihre besondere Artenvielfalt an Pflanzen, so wie in der freien Natur auch. Diese Halle hat uns noch mehr beeindruckt als der “Flower Dome”.

Cloud Forrest Guckloch zur ZivilisationDie Architektur der Hallen ist alleine schon faszinierend. Von innen hat man zusätzlich wunderschöne Ausblicke auf die Skyline der Stadt.

Kosten

Gardens by the Bay Eingang
Gardens by the Bay Eingang

Mit $28(Singapur-Dollar) ( ca. 18€) Eintritt pro Person für beide Hallen ist die Besichtigung nicht gerade billig, aber es gibt viel zu sehen!
Übrigens kommt es vor, dass eine der Hallen gerade wegen Wartungsarbeiten geschlossen ist. Das war bei uns an 2 der 3 Aufenthaltstage der Fall. Zum Glück hatten wir es im Vorfeld auf der Webseite von “Gardens by the Bay” herausgefunden (http://www.gardensbythebay.com.sg/en/whats-on/announcements/closure-dates.html).

Die Super-Bäume

Giant Trees bei Tag
Giant Trees bei Tag

Während die Hallen eine Attraktion bei Tageslicht sind, werden es die 25-50m hohen futuristischen „Bäume“ aus Stahl erst so richtig in der Nacht. Nach Einbruch der Dunkelheit findet hier zweimal am Abend eine kostenlose open-air-Show statt. Die Bäume werden im Rhythmus bekannter Broadway-Musical-Hits in den verschiedensten Farben erleuchtet. Wie ein Feuerwerk! Man braucht sich einfach nur auf den Boden oder eine Bank zu legen, nach oben zu schauen, zu staunen und zu genießen. So machen es alle anderen Besucher auch. Leider hatte unser Fotoapparat am ersten Abend den Geist aufgegeben: „Out of Memory“ So kamen wir am nächsten Abend wieder. Auch beim zweiten Mal schauten wir gebannt auf den Lichterzauber. Die Kamera war nun zum Glück einsatzbereit.

Der Film zur Fahrrad-Tour durch Singapur

Wenn euch die Bilder noch nicht ganz überzeugt haben, die nächste Asien-Reise mit einem Stopp in Singapur zu verbinden, dann kommt hier zur Motivation eine kleine Zugabe von Newhagen Studios: der Film über die Fahrrad-Tour durch Singapur. Viel Spaß beim Anschauen und Flug buchen!

Essen in Singapur ohne pleite zu werden

Überall an der Küste und in der Stadt haben wir sogenannte “Foot Markets” mit ganz vielen Essenständen gefunden. So eine Auswahl waren wir in den letzten 3 Monaten von Indonesien gar nicht mehr gewohnt. Wir haben sie deshalb liebevoll „Fresstempel“ getauft und ihre Auswahl fast angehimmelt. Das Angebot, besonders an Seafood-Gerichten, ist mächtig gewaltig. Die Preise sind ähnlich wie in Deutschland. Mit 5€ pro Essen kommt man gut aus. Wir sind also auch auf diesem „teuren Pflaster“ nicht verhungert.

Im Stadtteil Geylang gibt es ebenfalls an jeder Ecke von Straßen-Restaurants,  meist mit chinesischen Gerichten. Diese sind sogar noch etwas preiswerter.

Öffentliche Toiletten in Singapur

Toilettenanlagen im Park
Toiletten im Park

Wenn man das stille Örtchen braucht ist das in Singapur kein Problem. Öffentliche Toiletten haben wir  in den Parks alle paar Kilometer vorgefunden. Kostenlos, sauber und oft sogar mit Toilettenpapier.

Radfahren – für Jedermann

Ausleihstation für Fahrräder
Ausleihstation für Fahrräder

In Singapur wird man an vielen Stellen dazu angehalten, Sport zu treiben. So auch zum Radfahren. Wer kein eigenes Fahrrad hat, kann sich an den vielen Ausleih-Stationen ein recht modernes Rad besorgen. Die Preise haben wir leider nicht erfragt, wir hatten ja unser eigenes Zweirad dabei.

Camping in Singapur – leider nicht für Ausländer

Camping im East Coast Park
Camping im East Coast Park

Als wir am Strand des East Coast Park ein Zelt entdeckten, hatten wir schon die Hoffnung auf eine kostengünstige Übernachtung. Die Vorfreude währte nicht lange.

Campingregeln East Coast Park
Campingregeln East Coast Park

Das Zelten ist zwar kostenlos und die Registrierung unkompliziert, allerdings nur für Einwohner von Singapur erlaubt. Man muss nämlich die Nummer des Singapur-Personalausweises angeben. Schade!

Unsere Shopping-Erlebnisse

Fensterputzer am Werk
Fensterputzer am Werk

In vielen Reiseführern liest man, dass Singapur ein wahres Einkaufsparadies ist, besonders im Computer-Bereich. Im „Loney Planet“ gab es eine Empfehlung für einen Computer-Laden, den sich Eddy natürlich gerne mal anschauen wollte. Vielleicht konnten wir ein Schnäppchen entdecken. Wir hatten schon mit dem Entdecken des Ladens voll zu tun. Dort, wo das Kaufhaus mit dem Laden hätte sein müssen, war einfach nur Baustelle. Zur Sicherheit durchsuchten wir das Kaufhaus daneben und auf der anderen Straßenseite. Danach waren wir vollkommen lustlos und platt. Nur raus hier. Wir schwangen uns lieber wieder auf die Räder…

Unser großer Einkauf
Royal Challenge

Einen Einkauf haben wir dann doch getätigt. Wer weiß, wann wir wieder einmal die Gelegenheit dazu haben.

Unsere Unterkunft in Singapur

Wir hatten keine Lust auf Doppelstock-Betten in 8-Personen-Schlafsälen. Solche Unterkünfte werden in Singapur reichlich angeboten. Trotzdem sind auch diese meist kein Schnäppchen. Wir gönnten uns den Luxus eines eigenes, 6qm kleines Zimmer. Mit unseren vielen Gepäckstücken gab es kaum noch Platz zum treten. Aber es war sauber, ruhig und das preiswerteste Doppelzimmer nahe des Zentrums, das wir finden konnten.


Hotel Amrise
Hotel Amrise ( #Hotel Amrise in Google Maps)
Doppelzimmer mit AC und Bad
30 € pro Nacht

Die ganz legale Ausreise von Singapur aufs malaysische Festland

Lageplan der Changi Fähren

Changi Ferry Terminal

Es gibt zwei ganz legale und völlig entspannte Wege, die Stadt per Fahrrad Richtung Malaysia wieder zu verlassen. Das geht per Fähre von Changi nördlich des Flughafen-Geländes. Dorthin gelangt man z.B. wieder über das herrliche Radwegenetz des East Coast Park. Die letzten 10 km am Kanal östlich der Rollbahn sind dann allerdings schattenlos und von den vielen Baustellen am Flughafen bläst einem loser Sand ins Gesicht.
Die erste Möglichkeit nach Malaysia biete der Fährhafen „Changi Ferry Terminal“ (#Changi Ferry Terminal). Hier haben die Schiffe einen festen Fahrplan. Die Überfahrt kostet pro Person $25 (Singapur-Dollar) . Die Fahrräder werden extra berechnet.

Changi Point Ferry Terminal
Changi Point Ferry Terminal

Changi Point Ferry Terminal

Wir wählten jedoch die zweite Möglichkeit, ca. 3km westlich davon: „Changi Point Ferry Terminal“. Die Bezeichnung ist zum Verwechseln ähnlich. Hier kostet eine Fahrt nur $13 (Singapur-Dollar) pro Person und $2 (Singapur-Dollar) pro Fahrrad. Dafür startet das Boot erst, wenn 12 Leute zusammen gekommen sind, theoretisch schon ab 7 Uhr früh. Ob es überhaupt und wann es wirklich los geht, ist ungewiss. Dem Bootsführer ist es egal, ob es weniger Fahrgäste sind – Hauptsache er bekommt seine $150 (Singapur-Dollar).

mit Changri Boot von Singapur nach Malaysia
Changri Boot von Singapur nach Malaysia

Glück braucht der Mensch

So war es auch bei uns der Fall. Die drei anderen Reisenden am Pier hatten bereits seit 7 Uhr morgens auf Gleichgesinnte gewartet. Als wir gegen Mittag ankamen, hatten sie keine Lust noch länger auszuharren und übernahmen deshalb die komplette Differenz zum gesamten Bootspreis. Mit dem Glück ging es für uns ohne Verzögerung weiter.
Die Ausreise aus Singapur und malaysische Einreise über diesen Grenzübergang sind völlig unkompliziert und ohne Warterei. Sie werden nur von einer Handvoll Leuten benutzt.
Achtung! Auf malaysischer Seite gibt es erst einmal weit und breit keinen Geldautomaten, aber das ist eine andere Geschichte…




#Singapur #Singapore #GardensbytheBay #MarinaBay #SingaporeRiver #Singaporebybike #SingapurMitFahrrad

11 Gedanken zu “Singapur – das Paradies für Radfahrer”

Kommentare sind geschlossen.