Die Geschichtsparks von Nord-Thailand lassen alte Königreiche und längst vergangene Kulturen wieder “auferstehen”. Der Norden von Thailand ist reich bestückt mit diesen “Historical Parks”. Ein Besuch ihrer Tempel und Ruinen ist wie eine interessante Reise in die Vergangenheit.
Wenn du wie wir individuell mit dem Fahrrad oder vielleicht mit dem Moped in Thailand unterwegs bist, dann kannst du selbst entlegene Geschichtsparks von Nord-Thailand gut erreichen. (#Südostasien reloaded)
Erkundungsmöglichkeiten der Parks
Bei den Geschichtsparks handelt es sich oft um weitläufige Park-Anlagen, die man wunderbar per Fahrrad erkunden kann. In Si Satchanalai und Sukhothai haben wir Fahrrad-Ausleihen direkt am Eingang gesehen.
Eintrittspreise
Die Eintrittspreise für Ausländer waren in allen Geschichtsparks von Nord-Thailand identisch : 100 Baht pro Erwachsener. Für die Nutzung eines Fahrrades wurden in Si Satchanalai und Sukhthai weitere 10 Baht fällig. Vergleicht man das mit den heftigen Eintrittspreisen von Angkor in Kambodscha, dann schonen diese Ticket-Kosten die Urlaubskasse. (#Angkor Wat Ticket)
Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der einzelnen Geschichtsparks
Auf unserer Radtour durch Nord-Thailand haben wir uns 3 alte Geschichtsparks genauer angesehen, und zwar die Tempel-Städte Si Thep, Si Satchanalai und Sukhothai.
Auffällige Ähnlichkeiten der Geschichtsparks
Die Geschichtsparks gleichen fast gepflegten Landschaftsparks. Große Baumriesen befinden sich auf den weiträumigen, geharkten Freiflächen zwischen den verschiedenen Tempel-Ruinen.
Breite, rechteckige Wassergräben umgrenzen die mehrere Quadratkilometer großen, ebenen Gelände und erzeugen einen sehr geometrisch geformten Grundriss. Als hätten die alten Baumeister die Gelände am Reißbrett entworfen.
Ähnlichkeiten mit Angkor Wat in Kambodscha können wir zwar hinsichtlich der Bauweisen aus der Khmer-Zeit entdecken, jedoch haben die Geschichtsparks von Nord-Thailand einen ganz anderen Charakter. Hier kommt man über gut präparierte Wege zu den Ruinen. Keine Kletterei über große Klamotten, Wurzeln oder durch den Dschungel (#Versunkene Welten von Angkor Wat).
Die Treppenstufen zu höheren Plattformen oder Aussichtspunkten sind meist in gutem Zustand.
Die Tempel-Ruinen wirken von der Bausubstanz her nicht wirklich wie 1000-jährige Überreste. Es liegen kaum zusammengestürzte Reste herum. Alles macht einen sehr geordneten und sauberen Eindruck.
Ungewöhnlich fanden wir auch die Verwendung von Ziegelsteinen in den heute üblichen Abmaßen. Wir hätten eher große und unregelmäßigere Gesteinsbrocken für fast 1000 Jahre alte Gebäude erwartet.
Schautafeln verdeutlichen den Besuchern die ursprüngliche Pracht der früheren Tempel, als die Säulen noch Dächer trugen. Das muss damals sehr imposant ausgesehen haben.
Die nähere Umgebung der Geschichtsparks
In der näheren Umgebung der umgrenzten Geschichtsparks existieren meist noch weitere Reste der vergangenen Kulturen. Oft stehen diese Ruinen mitten in Ortschaften, sind frei zugänglich und dienen Kindern heute als Abenteuerspielplatz. Es lohnt also, auch in der Umgebung herumzustreifen.
Si Thep
Für Historiker und Archäologen ist Si Thep ein Ort mit vielen spannenden Rätseln. Schon allein die isolierte Lage “weit ab vom Schuss” ist den Forschern unklar. Hier werden zahlreiche Ausgrabungen durchgeführt und Forschungen betrieben (#Geschichtspark Si Thep ). Während unseres Besuches machten gerade mehrere Schulklassen eine Exkursion durch die Ausgrabungsstätten.
Auf den Freiflächen der 1,5 km x 1,5 km großen “Inneren Stadt” waren Ziegel-Reihen ausgelegt, die die Fundamente ehemaliger Gebäude und Straßen darstellen. Si Thep muss einmal eine sehr große, blühende Stadt gewesen sein.
Die 3 erhaltenen Tempel der “Inneren Stadt” haben uns als Geschichts-Laien doch am meisten beeindruckt.
Außerdem wurden wir von den alten Skulpturen zu neuen Übungen animiert.
Si Satchanalai
Durch Zufall kamen wir am Gelände der historischen Tempel-Stadt Si Satchanalai vorbei und entdeckten dieses Schild. Wir standen also vor einem Weltkulturerbe. Obwohl gerade die größte Mittagshitze startete, mussten wir uns diesen Geschichtspark natürlich anschauen. Unsere Neugierde war doch zu groß.
Und wir haben es nicht bereut. Hier gab es deutlich mehr Tempel zu sehen als in Si Thep. Dementsprechend mehr Besucher trafen wir hier an. Trotzdem verteilten sie sich über das weitläufige Gelände und wir konnten ungestört durch die einzelnen Tempel-Komplexe streifen und unsere Fotos machen.
Auf einer Anhöhe, die den Historischen Park begrenzt, war eine große Buddha-Statue erhalten geblieben. Von dort oben liegt einem die gesamte historische Stadt zu Füßen.
Sukhothai
Die “Old City Sukhothai” ist der einzige der drei Geschichtsparks von Nord-Thailand, dessen Besichtigung wir im Vorfeld geplant hatten. Wir hatten schon so viel Bewunderung darüber gehört und gelesen. Nun wollten wir die alten Tempel-Anlagen unbedingt selbst sehen.
Der Historische Park Sukhothai gehört heute ebenfalls zum Weltkulturerbe. Über seine Geschichte kann man u.a. hier mehr erfahren: #Geschichtspark Sukhothai
Bei so viel “Vorschuss-Lorbeeren” war unsere Erwartungshaltung auf die Tempel in Sukhothai sehr hoch. Wir geben ehrlich zu, dass wir am Ende etwas enttäuscht waren, was die Anzahl der zu besichtigenden Tempel betrifft. Auch wenn es außerhalb des “Inneren Bezirks” verstreut noch weitere Tempel-Ruinen zu sehen gibt, kann Sukhothai aus unserer Sicht mit Angkor Wat nicht mithalten. Wenn man diesen Vergleich jedoch nicht anstellt, dann ist das Gelände von Sukhothai ein sehr stimmungsvoller und andächtiger Ort.
Das Highlight des Parks, die Tempel-Anlage Wat Mahathat ist sehr beeindruckend. Hier bieten einige gut erhaltene Buddha-Statuen wunderschöne Motive, besonders zum Sonnenuntergang.
Apropos Sonnenuntergang – ab 17 Uhr, also rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang ist der Eintritt in den Park kostenlos. Wir mussten zwar das Einlass-Personal darauf hinweisen, aber dann kamen wir ohne Ticket durch. Mit den kühleren Außentemperaturen kommen nun auch Jogger in den Park und nutzen das Gelände für ihren Trainingslauf.
Am Samstag Abend wird sogar ein Markt im Park abgehalten. Die Besucher sitzen dann zum Essen im Gras und blicken auf die Altertümer.
Mehr über unsere “Südostasien Fahrradtour reloaded”, den Streckenverlauf und weitere Berichten findest du auf #Südostasien reloaded